Der alte Steinway D Flügel der HfK Bremen

Während meines Klassikstudiums an der Bremer Hochschule für Künste besaß ich einen Akai DAT Recorder. Damit habe ich einige Vorspiele und Proben aufgezeichnet. Im Konzertsaal der Hochschule standen zu dieser Zeit zwei wunderbare Steinway D Flügel. Ein damals circa vierzig Jahre altes Instrument, welches aus dem Bremer Konzerthaus Glocke übernommen wurde und ein mittlerweile circa zwanzig Jahre altes Instrument, welches wir damals während einer Besichtigung der Steinway Werke in Hamburg ausgesucht hatten. Das größte Steinway Modell D kann man nicht im Klavierfachhandel kaufen, sondern bekommt es ausschließlich in den Fabriken in Hamburg, London oder New York. Dafür stehen immer fast 20 Flügel des gleichen Modells zur Verfügung und es ist erstaunlich wie unterschiedlich diese Giganten der Klavierbaukunst tatsächlich klingen. Ich persönlich mochte den älteren Steinway der Hochschule lieber und vertrete immer noch die Ansicht, daß ein guter deutscher Flügel mit den Jahren bei entsprechender Pflege zumindest klanglich immer besser wird. Dies bestätigte auch ein sehr interessantes Konzert von Ratko Delorko in der Bremer Glocke, bei der er die Geschichte des Klaviers vom Clavichord über das Cembalo und Hammerklavier bis zum modernen Flügel anhand von über 20 historischen Instrumenten live demonstrierte. Am Ende der Reihe stand ein hundert Jahre alter Steinway Flügel im Vergleich zu einem neuen Schimmel Flügel. Und es war ganz klar der Steinway Flügel, der zumindest klanglich das Rennen machte.

Hier nun also meine Aufnahme des ersten Satz der Mondscheinsonate auf einem damals circa dreissig Jahre alten Steinway D Flügel.